Erforderliche Impfungen bei der Katze
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Einen allgemein gültigen Impfplan gibt es nicht!
Schutzimpfungen für Katzen
Sie sollten auf jeden Fall Ihre Katze gegen folgende Erkrankungen impfen lassen:
- Panleukopenie (Katzenseuche)
- Katzenleukose
- Katzenschnupfen (Rhinotracheitis, Herpes- und Calici-Virusinfektionen
- Tolllwut
- unter Umständen auch gegen Feline Infektiöse Peritonitis (FIP) - Katzen, die nicht latent infiziert sind
Die Grundimmunisierung sollte in der 9. Lebenswoche durchgeführt werden.
Die erste Tollwutimpfung sollte nicht vor der 12. Lebenswoche verabreicht werden.
Die Nachimpfung sollte in der 12.-13. Lebenswoche erfolgen. Dies ist für eine vollständige Grundimmunisierung wichtig.
Die Folgeimpfungen sind jährlich durchzuführen.
Bedenken Sie auch bitte, dass es Reisebestimmungen für andere Länder gibt, die Impfungen vorschreiben.
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Grundimmunisierung
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1. Impfung
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Nachimpfung
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Panleukopenie, Katzenleukose, Katzenschnupfen
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ca. 9. Lebenswoche
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12. - 13. Lebenswoche
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Tollwut
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ab 12. Lebenswoche
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nicht erforderlich
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Feline infektiöse Peritonitis (FIP) (nur sinnvoll bei noch nicht infizierten Katzen)
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ab 16. Lebenswoche
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ca. 3 Wochen später
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Die weiteren Nachimpfungen sollten Sie regelmässig jährlich durchführen lassen!
Vorbedingungen für die Impfung:
- es dürfen nur klinisch gesunde Tiere geimpft werden
- Der Tierarzt kontrolliert den Gesundheitszustand Ihres Tieres anlässlich der Impfung
- auch ein eventuell vorhandener Parasitenbefall muss unbedingt vorher beseitigt werden
- Ihre Katze sollte daher ca. 14 Tage vor der Impfung entwurmt werden
Erwachsene Katze:
Sollte Ihre erwachsene Katze keine Grundimmunisierung bzw. gar keinen Impfschutz haben, ist es dafür in keinem Alter zu spät! Sie sollten in jedem Fall auch eine
ausgewachsene Katze impfen lassen!
Sollten Sie weitere Fragen haben, wenden Sie sich an uns!
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Warum Impfungen?
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Auch wenn Ihre Katze die optimale Pflege und Versorgung erhält, so können Sie doch nicht alle Krankheiten verhindern. Während sich Infektionen mit
Bakterien sehr gut mit Antibiotika behandeln lassen, ist gegen Viruskrankheiten noch "kein Kraut gewachsen". Einige dieser virusbedingten ansteckenden Krankheiten sind für Ihre Katze
überaus gefährlich, wenn sie einmal ausgebrochen sind. Die Behandlung von Viruserkrankungen ist meistens sehr schwierig bzw. aussichtslos, oder, wie bei Tollwut, verboten.
Bei nicht allen Krankheiten kommt es unmittelbar nach der Infektion auch zu sichtbaren Krankheitserscheinungen. Eine Infektion ohne Krankheitssymptome bezeichnet man
auch als eine "klinisch inapparente Infektion". Problematisch daran ist, daß Tiere, die gesund erscheinen, aber infiziert sind, ständig Viren an andere Tiere weiter geben können. Eine
frühzeitige Schutzimpfung bietet daher den einzigen Schutz gegen diese Erkrankungen.
Glücklicherweise gibt es gerade für die gefährlichsten dieser Krankheiten effektive Schutzimpfungen:
- Katzenseuche (Panleukopenie)
- Katzenschnupfen (Rhinotracheitis, Herpes- und Calici-Virusinfektion)
- Katzenleukose
- Übertragbare Bauchfellentzündung der Katzen (FIP)
- Tollwut
Gegen das Feline erworbene Immundefizienzsyndrom gibt es dagegen noch keine Schutzimpfung.
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Durchführung von Impfungen
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Nur Tierärzte dürfen Tiere impfen. Auch dürfen nur sie Eintragungen in den Impfpaß vornehmen.
Vor jeder Impfung muß sichergestellt sein, daß die Katze gesund, ausreichend ernährt und frei von Parasiten ist. Ein kranker oder geschwächter Organismus würde keine
oder nur eine unzureichende Immunität als Reaktion auf die Impfung ausbilden.
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Impfen ab wann?
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Junge Katzen können frühestens ab der 8. Lebenswoche geimpft werden, um die Tiere vor lebensbedrohlichen Krankheiten zu schützen. Nun sind junge Säugetiere
in den ersten Wochen nach der Geburt noch durch im Blut kreisende, vom Muttertier stammende Schutzstoffe – sogenannte maternale Antikörper – geschützt. Während dieser Zeit kann sich eine
eigene Immunität nur bedingt ausbilden, daher muß unbedingt eine Nachimpfung im Alter von 12 Wochen erfolgen.
Sind die Tiere zum Zeitpunkt der Impfung älter als 12 Wochen, so genügt im allgemeinen eine Impfung, um eine sichere Immunität zu erzeugen. Aber keine Regel ohne
Ausnahmen: Zum Schutz gegen Katzenschnupfen, Leukose und FIP ist eine Zweitimpfung im Abstand von 2–4 Wochen immer erforderlich.
Eine Grundimmunisierung kann in jedem Lebensalter vorgenommen werden; die Impfungen sollte man jährlich wiederholen.
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Katzenseuche (Panleukppenie, Fekine Parvovirose)
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Die Katzenseuche wird durch ein Virus (Felines Panleukopenievirus) verursacht. Das Virus ist verwandt, aber nicht identisch mit dem Erreger der Parvovirose
der Hunde. Die Übertragung erfolgt direkt von Tier zu Tier, aber auch indirekt, z.B. über kontaminierte Gegenstände. Die Krankheit kann sich ausgesprochen schnell ausbreiten. Da das Virus sehr
widerstandsfähig ist, bleibt es über Monate ansteckungsfähig und bedroht dann ständig alle ungeimpften Katzen. Das Virus wird sowohl von erkrankten Tieren als auch von Katzen, die die Krankheit
überstanden haben, ausgeschieden.
Es erkranken häufig junge Katzen, aber auch bei älteren Tieren kann diese Erkrankung vorkommen.
Die ersten Krankheitserscheinungen treten im allgemeinen 3–9 Tage nach der Ansteckung auf. Zu ihnen gehören:
- Fieber,
- Mattigkeit,
- Appetitlosigkeit
- Futterverweigerung
- Erbrechen
Nach 1–2 Tagen tritt schwerer Durchfall auf. Der Durchfall kann zu einem starken Flüssigkeitsverlust und damit zu einem gefährlichen Austrocknen des
Körpers führen. Durch Zerstörung der weißen Blutkörperchen ist die Abwehrkraft der Katzen so geschwächt, daß zusätzlich andere Viren und Bakterien die Krankheit verschlimmern und im Extremfall zum
Tode führen können.
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Katzenschnupfen
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An Katzenschnupfen erkranken besonders häufig junge Katzen, doch er kommt auch bei älteren Katzen vor. Erreger des Katzenschnupfens sind meist zwei
Virusarten (Herpes- und Caliciviren), die durch direkten und indirekten Kontakt übertragen werden können. Problematisch ist, daß häufig Katzen infiziert sind, aber nicht erkranken. Diese Katzen
können die Viren unbemerkt weiter verbreiten.
Die ersten Krankheitserscheinungen treten 2–5 Tage nach der Ansteckung auf. Dabei können vorkommen:
- Fieber,
- Niesen,
- Verkleben von Augen und Nasenlöchern.
Im weiteren Verlauf der Krankheit kommt es dann zu
- eitrigem Nasenausfluß,
- übermäßigem Speichelfluß,
- Niedergeschlagenheit und
- Futterverweigerung.
Bei ungünstigen Krankheitsverlauf können Entzündungen der Maulhöhle, des Rachens und der Lunge hinzukommen. Schweratmigkeit und Erblindung können
unheilbare Spätschäden sein.
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Katzenleukose
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Die Katzenleukose wird vom Katzenleukosevirus – auch Felines Leukosevirus (FeLV) genannt – verursacht. Erkrankte Katzen scheiden das Virus hauptsächlich über
den Speichel, aber auch mit dem Kot und Urin aus. Katzen jeden Alters können angesteckt werden.
Das Katzenleukosevirus schwächt das Abwehrsystem der Katzen wodurch die Neigung zu weiteren Infektionskrankheiten besteht. Dabei können außerordentlich viele verschiedene Symptome
auftreten. Wann die Krankheit ausbricht, ist sehr unterschiedlich. Einige Katzen können nach einer Infektion jahrelang symptomlos bleiben, andererseits aber auch dann plötzlich erkranken. Die
Erkrankung verläuft in der Regel chronisch; Symptome treten jedoch häufig erst im fortgeschrittenen Krankheitsstadium auf. Äußerlich sichtbare Zeichen einer Leukose können sein:
- Appetitlosigkeit,
- Abmagerung,
- Mattigkeit,
- leichtes Fieber.
Diese Symptome sind oft Ausdruck einer schweren Erkrankung des blutbildenden Systems, die zu Tumorwachstum in vielen Organen führen kann. Wird die Krankheit festgestellt, so sollte die
Katze von anderen Katzen isoliert werden, um eine Übertragung zu verhindern. Da eine Heilung dieser Krankheit nicht möglich ist, ist eine vorbeugende Impfung sehr ratsam.
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Übertragbare Bauchfellentzündung der Katzen (FIP)
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Die Übertragbare Bauchfellentzündung der Katzen heißt in der Fachsprache Feline Infektiöse Peritonitis (FIP) und wird von einem Coronavirus verursacht. Die Übertragung
kann sowohl schon bei der Trächtigkeit als auch später oral, also über das Maul erfolgen.
Man unterscheidet zwei Krankheitsformen, die sich allerdings nicht immer scharf voneinander trennen lassen: Eine "nasse" (exsudative) und eine "trockene"
(granulomatöse) Form. Den mehr oder weniger typischen Krankheitserscheinungen gehen häufig atypische Symptome wie
- Mattigkeit,
- Appetitlosigkeit,
- Abmagerung
voraus. Typisch für die "nasse" Form ist eine Zunahme des Bauchumfanges aufgrund entzündlicher Prozesse mit Flüssigkeitsansammlung in der Bauchhöhle. Bei der
"trockenen" Form können zahlreiche innere Organe betroffen sein. Die Tiere zeigen häufig Fieber, Abmagerung und Schwäche. Die Symptome können, je nachdem welche Organe betroffen sind, sehr
vielfältig sein.
Die Diagnosestellung beruht auf dem Krankheitsbild und der Erfahrung des Tierarztes oder der Tierärztin. Allerdings bereitet besonders die Diagnose der
"trockenen" Form häufig Schwierigkeiten. Die Krankheit kann sich über Wochen und Monate hinziehen, endet aber fast immer tödlich. Eine Schutzimpfung ist möglich. Der Impfstoff gegen die
feline infektiöse Peritonitis muß zweimal im Abstand von 3 Wochen in die Nase eingegeben werden. Die Impfung kann ab der 16. Lebenswoche durchgeführt werden.
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Tollwut
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Verursacher der Tollwut ist das Tollwutvirus, das über den Speichel infizierter Tiere ausgeschieden wird und bei Verletzungen wie beispielsweise durch
Bisse auf andere Säugetiere und Menschen übertragen werden kann.
Der Zeitraum zwischen Ansteckung und dem ersten Auftreten von Symptomen ist liegt allgemeinen zwischen 14 und 30 Tagen, kann aber auch länger sein.
Die erkrankten Katzen zeigen:
- Verhaltensstörungen
- Magen-Darm-Störungen
- Scheu
- Unruhe
- Speichelfluß
- Beißwut
- Raserei
Nach zunehmenden Lähmungserscheinungen tritt der Tod durch Atemlähmung unter Krämpfen ein.
Auch von Katzen ist die Tollwut auf Menschen übertragbar. Da eine Tollwuterkrankung beim Menschen tödlich verläuft, wenn er nicht rechtzeitig eine
Schutzimpfung erhält, hat der Gesetzgeber eine Tollwutverordnung erlassen.
Demnach
- müssen an Tollwut erkrankte Tiere getötet werden
- müssen Katzen auch getötet werden, wenn sie mit tollwutkranken oder tollwutverdächtigen Tieren in Berührung kommen
- brauchen Katzen nicht getötet zu werden, wenn sie gegen Tollwut geimpft sind; allerdings darf seit der Impfung nicht mehr als ein Jahr, jedoch mindestens vier Wochen vergangen sein
Weitere Informationen zum Thema Tollwut
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Felines erworbenes Immundefizienzsyndrom (Katzen-AIDS)
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Das erworbene feline Immundefizienzsyndrom wird durch das feline Immundefizienzvirus (FIV) ausgelöst. Über diese Krankheit wird auch häufiger in den Medien
berichtet. Ein wesentlicher Grund dafür ist, daß das Virus dem Erreger der HIV-Infektion des Menschen ähnelt.
Beide Erreger schwächen das Abwehrsystem und lösen Folgeerkrankungen im Körper des betroffenen Lebewesen aus, die schließlich zum Tode führen können. Daher
bezeichnet man auch das Krankheitsbild bei der Katze ähnlich wie beim Menschen (AIDS = Acquired Immune Deficiency Syndrome) als Feline Acquired Immune Deficiency Syndrome (FAIDS). Es gilt jedoch als
sicher, daß an FIV erkrankte Katzen den Menschen nicht infizieren können. Die Übertragung der Krankheit erfolgt bei Katzen meistens mit dem Speichel durch Biß, so daß insbesondere Kater gefährdet
sind, die häufiger Auseinandersetzungen mit Artgenossen haben.
Da die Erkrankung das Abwehrsystem der Katze schwächt, werden Allgemeininfektionen schlechter überwunden als bei gesunden Katzen. Oftmals leiden die Katzen unter
chronischen Atemwegsinfektionen oder Durchfall.
Entgültige Klarheit über eine FIV-Infektion kann nur eine Blutuntersuchung (Antikörper-Nachweis) bringen. Trotz intensiver Forschung ist es bisher noch nicht gelungen,
eine wirksame Behandlung oder vorbeugende Impfung zu entwickeln.
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